SVW beim WTT Champions 2023 in Frankfurt

Nachdem der letzte Zuschauerbesuch einzelner Spieler und Spielerinnen des SVW bei internationalen Turnieren schon länger her war, kam man Anfang des Jahres in kleiner Runde von vier Leuten auf die Idee, die Austragung des WTT Champions in Frankfurt im November 2023 zum Anlass zu nehmen, mal wieder ein solches Event zu besuchen.

Frankfurt war zugleich der erste deutsche Austragungsort dieser Turnierserie und so wurde in dieser Woche quasi Neuland betreten. Das die Veranstalter mit der Vergabe aber vieles richtig gemacht hatten, merkte man in jedem Fall am Freitag, wo natürlich insbesondere neben der letzten verbliebenen deutschen Hoffnung Dimitri Ovtcharov, auch alle weiteren Spieler ordentlich unterstützt wurden und die Stimmung durchweg gut war.

Der Viertelfinaltag auf dem One Table Setup startete dann pünktlich um 14:00 Uhr mit der Begegnung zwischen der Japanerin Hina Hayata und der Rumänin Bernadette Szocs. Hayata als Nummer 4 der Welt war gegen die Nummer 12 Szocs nur leicht favorisiert und wir erhofften uns gleich ein packendes Spiel. Spannend war es dann auch, denn Hayata siegte knapp im Entscheidungssatz, im Nachgang betrachtet fiel die Begegnung aber etwas ab und vom Niveau war noch Luft nach oben. Im Anschluss folgte das erste Herrenviertelfinale. Hier durfte man ein asiatisches Duell zwischen dem Südkoreaner Jonghoon Lim und dem Chinesen Wang Chuqin bestaunen. Lim konnte im Achtelfinale bereits einen Spieler aus dem Reich der Mitte aus dem Turnier nehmen und hier bekamen wir dann auch Tischtennis auf Topniveau zu sehen. Erwartungsgemäß war dann aber die Reise für den Koreaner nach drei Sätzen zu Ende und Wang verhinderte mit starken Angriffen die nächste Überraschung.

Nachdem das zweite Damen Viertelfinale von der Chinesin Sun Yingsha gegen die Koreanerin Sun Yibin, die Sabine Winter aus dem Turnier warf, knapp aber am Ende verdient mit 3:1 gewonnen wurde, bekam man dann mit dem Taiwanesen Lin-Yun-Ju und dem japanischen Wunderkind Tomokazu Harimoto sowohl etwas für die Augen, als auch für die Ohren (Jubel Harimoto) zu sehen und hören. Lin hatte in einem spektakulären Spiel aber meist das bessere Ende für sich und setzte sich in vier Sätzen durch. Am Abend waren wir uns auch alle einig, dass dieses Duell das beste und spektakulärste des Tages war.

Im nächsten Damenduell zwischen der Nummer 4 Wang Yidi und der Nummer 7 Mima Ito, war für die sympathische Japanerin, die auch immer wieder ein Lächeln für uns Zuschauer übrig hatte, nichts zu holen und China siegte mit 3:0. Sehr gespannt waren wir dann auf die folgende Partie zwischen dem 17 jährigen französischen Toptalent Felix Lebrun, mittlerweile schon die Nummer 15 der Welt und dem Südkoreaner Lee Sangsu, der eine Runde zuvor sensationell die Nummer 1 Fan Zhendong aus dem Turnier warf und auch in der Runde der letzten 32 eine Nummer zu groß für Timo Boll war. Es ging hin und her und war auch ein Match das sehr emotionsgeladen war, am Ende gelang die Aufholjagd von Lebrun mit dem 3:2 Sieg und auch wir waren zufrieden, weil es von beiden ein tolles Niveau war.

Im letzten Damen Viertelfinale wurde uns dann ein weiterer Fünfsatzkrimi präsentiert. Joo Cheonhui aus Südkorea konnte sich aber nicht für ihre gute Leistung belohnen und unterlag der starken Chinesin Wang Manyu, die sich damit in das Halbfinale zitterte. Dann wartete getreu dem Motto „das Beste kommt zum Schluss“ am Ende der Viertelfinalsession noch das Duell zwischen Ma Long und Dimitrij Ovtcharov auf uns. Dima hielt unter der tollen Stimmung der Zuschauer eigentlich gut mit, aber Ma Long spielte über weite Strecken Tischtennis vom anderen Stern und mit einer Machtdemonstration zerlegte er unsere deutsche Nummer 1 mit 3:0.

Das war dann auch der Schlussakkord eines sehr gelungenen Tages, der allen viel Spaß gemacht hat und wo man bei vielen Ballwechseln einfach nur staunend zuschauen konnte und nun probiert so viel wie möglich mitzunehmen um vielleicht auch noch an seinem eigenen Spiel feilen zu können.😉 Inspiration gab es definitiv genug.

Zum Turniersieger bei den Herren krönte sich am Sonntag bei den Herren Lin-Yun-Ju, dem es gelang die Dominanz der Chinesen zu durchbrechen und der Ma Long beim 4:1 Finalerfolg wenig Chancen ließ und sich so die 30.000 Dollar Preisgeld für den Sieger sicherte. Bei den Damen setzte sich in einem rein Chinesischen Finale Wang Yidi mit 4:0 gegen ihre Landsfrau Wang Manyu durch und darf sich über das gleiche Preisgeld freuen.

Abseits des Finalwochenendes wurde auch bekanntgegeben, dass die Tischtennisstars im Jahr 2024 an die gleiche Stelle zurückkehren werden und das WTT Champions in Frankfurt dann seine Wiederauflage erlebt.

Ein paar Impressionen aus der Halle: